Mein Yogaweg

Ich hatte gerade Yoga für mich entdeckt und übte die bekannten Stellungen, bei denen man sich verbiegt soweit es geht und dann möglichst an nichts mehr denkt… Und dann wurde ich schwanger und merkte, dass ich viele Übungen nicht mehr machen konnte. Alles, was meinen Bauch beanspruchte, empfand ich als unangenehm – obwohl es doch erst ein paar Wochen waren und noch lange kein Babybauch in Sicht war. Also hörte ich mit Yoga auf, Yoga und Schwangerschaft passten für mich definitiv nicht zusammen. Als meine Tochter geboren war, fand ich einfach keine Zeit mehr, wieder Yoga für mich zu üben. Die neue Lebenssituation beanspruchte mich vollkommen.

Wieder schwanger begann ich die Zeit zu vermissen, die ich mir durch das achtsame Üben von Körperhaltungen gegeben hatte. Ich hörte von einem Yogakurs speziell für Schwangere, allerdings weit weg in Bielefeld! Meine Neugier war groß genug, um mich auf den weiten Weg von gut 60 Kilometern zu machen. Von Mal zu Mal spürte ich in diesem Kurs, wie ich mehr zu mir selbst fand, nicht nur mich als Mutter spürte, sondern auch mich in meiner Weiblichkeit. Zum ersten Mal konnte ich das ungeborene Kind im Bauch wahrnehmen. Ich schickte ein freundliches „Hallo“ mit meiner Aufmerksamkeit in meinen Beckenraum und mir war, als bekäme ich eine Antwort zurück. Ich staunte und überlegte, ob ich mir das nicht einbildete. Es war doch noch so klein und konnte mich weder sehen noch hören. Und doch merkte ich die Aufmerksamkeit meiner ungeborenen Tochter und wir bauten eine Beziehung zueinander auf, noch bevor sie groß genug war, um sich mit ihren eigenen Bewegungen bemerkbar zu machen. Gleichzeitig wurde die Beziehung zu meiner ersten Tochter sicherer und entspannter, ebenso wie sie selbst. Als sich die Geburt anmeldete, trugen mich die Übungen und Atemtechniken, die ich gelernt hatte, durch und gaben mir Sicherheit im Umgang mit den herausfordernden Stunden.

In der Rückbildungszeit fuhr ich weiter nach Bielefeld, zum Yoga mit Baby. So konnte ich meinen Körper stärken und mein Baby war ganz nah bei mir oder beschäftigte sich mit den anderen Babys. Wir machten nicht nur Rückbildungsübungen, sondern sangen auch Mantren und meditierten und entspannten uns. Die Babys machten mal mit, mal beschwerten sie sich und wollten gestillt werden oder schliefen gemeinsam mit uns. Und alles war gut so, wie es war. Die Zeit ging zu Ende und unsere 4köpfige Familie fand ihren Rhythmus zuhause.

Wieder war ich schwanger und freute mich sehr darüber, dass es nun einen Yogakurs für Schwangere im nahen Beckum gab. Ich machte mir für diesen Abend frei, um die Zeit mit meiner dritten Tochter zu genießen. Diesmal war ich mir sicher, mit dem was ich spürte. Ich stärkte mein Nervensystem und die stark belasteten Schultern, die den ganzen Tag Kinder, Wäsche und Einkäufe trugen. Mein gedankenschwerer Kopf kam in den 90 Minuten zur Ruhe. So kam ich gut gestärkt durch die Schwangerschaft und Geburt, fühlte mich sicher und geborgen in meinem eigenen Körper.

Meine Yogalehrerin zog weg und bat mich, den Kurs zu übernehmen. Kurz nach meinem Diplom in Erziehungswissenschaften machte ich eine einjährige Ausbildung zur Yogalehrerin und danach die anderthalbjährige Fachausbildung zur Yogalehrerin für Schwangerschaft und Rückbildungszeit.

Bis 2017 gab ich mit großer Freude Kurse für die Zeit der Schwangerschaft in Beckum und Stromberg und auch Rückbildungsyoga mit Baby, um die Erfahrungen zu teilen, die ich mit Yoga in dieser besonderen Zeit gemacht habe. 

Nun steht die eigene Neuausrichtung im Vordergrund, um weitere Wege dem Wohlbefinden zu erforschen und zu verteifen, wie das Sat Nam Rasayan oder auch das TRE nach Berceli.

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